Bischof Mychajlo Hryntschyschyn


Apostolischer Exarch für die ukrainischen Katholiken des byzantinischen Ritus in Frankreich, Deutschland und Skandinavien

Titularbischof von Zygris


Geboren

18. September 1929

Priesterweihe

25. Mai 1952

Bischofsweihe

30. Januar 1983

Gestorben

12. November 2012


Lebenslauf

1929, 18. Februar

Geburt in Buchanan, Provinz Saskatchewan, Kanada

1946, 28. Juli

Ewige Profess beim Redemptoristenorden (CSsR) in Yorkton, Kanada

1952, 25. Mai

Priesterweihe durch Bischof Maxim Hermaniuk in Toronto, Kanada

1955

Promotion in Kanonischem Recht am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom mit der Dissertation zum Thema: „The Development of Oriental Rite Branches within Latin Religious Institutes“

1957

Ernennung zum offiziellen Postulator im Seligsprechungsprozess von Andrej Scheptyzkyj

1972–1981

Provinzialoberer der Redemptoristen in Kanada und den USA

1982, 27. November

Ernennung zum Titularbischof von Zygris und Exarch für Frankreich

1983, 30. Januar

Bischofsweihe durch Patriarch Josyf Slipyj

1987–1989

Apostolischer Administrator des Exarchats in Großbritannien (zusätzlich zu Frankreich)

1996–2000

Leitung des Apostolischen Exarchats in Deutschland und Skandinavien (zusätzlich zu Frankreich)

2012, 21. Juli

Annahme der Emeritierungsanfrage durch Papst Benedikt XVI.

2012, 12. November

Tod in Paris, Frankreich (begraben in Winnipeg, Kanada)

Bemühungen um die Seligsprechung des Metropoliten Andrej Scheptyzkyj

Bischof Mychajlo Hryntschyschyn widmete 55 Jahre seines Lebens dem Seligsprechungsprozess von Metropolit Andrej Scheptyzkyj. Bereits während seiner Seminarzeit verspürte er eine tiefe innere Verbundenheit zum Metropoliten, nachdem er 1944 ein Zeitungsfoto von ihm gesehen hatte. Diese Faszination prägte sein gesamtes geistliches Leben.

Im Dezember 1957 ernannte ihn Erzbischof Iwan Butschko offiziell zum Postulator im Seligsprechungsprozess. Im darauffolgenden Jahr reiste Hryntschyschyn nach Rom, wo er mit der Sammlung von Dokumenten begann. Innerhalb eines Jahrzehnts (1959–1969) konnte er 21 Bände mit Schriften und Zeugenaussagen zusammenstellen. Seine Arbeit wurde besonders durch die politische Lage erschwert: Viele wichtige Dokumente in Lwiw (Lemberg) waren in der Sowjetzeit unzugänglich.

Ein wichtiger Meilenstein war seine Begegnung mit Papst Johannes XXIII., der Scheptyzkyj persönlich gekannt hatte und seine Heiligkeit anerkannte. Dennoch verlief der Prozess nicht ohne Widerstände. Zweimal wurde der Prozess laut Bischof Hryntschyschyn aufgrund politischer Einflüsse gestoppt, insbesondere durch Stefan Kardinal Wyszyński aus Polen. Ein bedeutendes Zeugnis lieferte der älteste Sohn des Lemberger Rabbiners, Kurt Lewin, der Scheptyzkyj als Retter vieler Juden während der Schoa bestätigte. Dieses Zeugnis war entscheidend für die Fortführung des Prozesses.

Bischof Hryntschyschyn brachte unermüdlich neue Beweise ein und sorgte dafür, dass sowohl das diözesane als auch das apostolische Verfahren abgeschlossen wurden. Er bereitete die Unterlagen für die theologische Kommission vor, die neun Gutachter umfasste. Trotz vieler Rückschläge und bürokratischer Hürden blieb er der Überzeugung treu, dass Metropolit Andrej Scheptyzkyj eines Tages offiziell als Heiliger anerkannt werden würde.

Bischof Hryntschyschyn betrachtete es als die größte Gnade seines Lebens, über ein halbes Jahrhundert im Dienst der Heiligsprechung Metropolit Andrej Scheptyzkyjs gearbeitet zu haben: