Lebenslauf
|
1929, 18. Februar |
Geburt in Buchanan, Provinz Saskatchewan, Kanada |
|
1946, 28. Juli |
Ewige Profess beim Redemptoristenorden (CSsR) in Yorkton, Kanada |
|
1952, 25. Mai |
Priesterweihe durch Bischof Maxim Hermaniuk in Toronto, Kanada |
|
1955 |
Promotion in Kanonischem Recht am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom mit der Dissertation zum Thema: „The Development of Oriental Rite Branches within Latin Religious Institutes“ |
|
1957 |
Ernennung zum offiziellen Postulator im Seligsprechungsprozess von Andrej Scheptyzkyj |
|
1972–1981 |
Provinzialoberer der Redemptoristen in Kanada und den USA |
|
1982, 27. November |
Ernennung zum Titularbischof von Zygris und Exarch für Frankreich |
|
1983, 30. Januar |
Bischofsweihe durch Patriarch Josyf Slipyj |
|
1987–1989 |
Apostolischer Administrator des Exarchats in Großbritannien (zusätzlich zu Frankreich) |
|
1996–2000 |
Leitung des Apostolischen Exarchats in Deutschland und Skandinavien (zusätzlich zu Frankreich) |
|
2012, 21. Juli |
Annahme der Emeritierungsanfrage durch Papst Benedikt XVI. |
|
2012, 12. November |
Tod in Paris, Frankreich (begraben in Winnipeg, Kanada) |
Bemühungen um die Seligsprechung des Metropoliten Andrej Scheptyzkyj
Bischof Mychajlo Hryntschyschyn widmete 55 Jahre seines Lebens dem Seligsprechungsprozess von Metropolit Andrej Scheptyzkyj. Bereits während seiner Seminarzeit verspürte er eine tiefe innere Verbundenheit zum Metropoliten, nachdem er 1944 ein Zeitungsfoto von ihm gesehen hatte. Diese Faszination prägte sein gesamtes geistliches Leben.
Im Dezember 1957 ernannte ihn Erzbischof Iwan Butschko offiziell zum Postulator im Seligsprechungsprozess. Im darauffolgenden Jahr reiste Hryntschyschyn nach Rom, wo er mit der Sammlung von Dokumenten begann. Innerhalb eines Jahrzehnts (1959–1969) konnte er 21 Bände mit Schriften und Zeugenaussagen zusammenstellen. Seine Arbeit wurde besonders durch die politische Lage erschwert: Viele wichtige Dokumente in Lwiw (Lemberg) waren in der Sowjetzeit unzugänglich.
Ein wichtiger Meilenstein war seine Begegnung mit Papst Johannes XXIII., der Scheptyzkyj persönlich gekannt hatte und seine Heiligkeit anerkannte. Dennoch verlief der Prozess nicht ohne Widerstände. Zweimal wurde der Prozess laut Bischof Hryntschyschyn aufgrund politischer Einflüsse gestoppt, insbesondere durch Stefan Kardinal Wyszyński aus Polen. Ein bedeutendes Zeugnis lieferte der älteste Sohn des Lemberger Rabbiners, Kurt Lewin, der Scheptyzkyj als Retter vieler Juden während der Schoa bestätigte. Dieses Zeugnis war entscheidend für die Fortführung des Prozesses.
Bischof Hryntschyschyn brachte unermüdlich neue Beweise ein und sorgte dafür, dass sowohl das diözesane als auch das apostolische Verfahren abgeschlossen wurden. Er bereitete die Unterlagen für die theologische Kommission vor, die neun Gutachter umfasste. Trotz vieler Rückschläge und bürokratischer Hürden blieb er der Überzeugung treu, dass Metropolit Andrej Scheptyzkyj eines Tages offiziell als Heiliger anerkannt werden würde.
Bischof Hryntschyschyn betrachtete es als die größte Gnade seines Lebens, über ein halbes Jahrhundert im Dienst der Heiligsprechung Metropolit Andrej Scheptyzkyjs gearbeitet zu haben:

- Andrej Scheptyzkyj ist die größte kirchliche Persönlichkeit in der Geschichte unserer ukrainischen Kirche. […] Die größte Ehre für mich ist, dass ich mein priesterliches Leben in der Gesellschaft dieses großen Menschen, Metropolit Andrej Sheptyzkyj, verbracht habe. Es ist ein halbes Jahrhundert des Lebens mit seinen Briefen, Dokumenten, Gedanken und Ideen. Das ist die größte Gnade für mich.
