„Ich wollte einfach nur ein guter Priester sein“ – Bischof Bohdan Dzyurakh über seine Berufung

8. Juni 2025

Im Interview mit Radio Horeb erzählt Bischof Dr. Bohdan Dzyurakh CCsR seine persönliche Berufungsgeschichte – ein Weg, der in der Unterdrückung beginnt und über ein „halblegales“ Priesterseminar in der Sowjetunion bis hin zum Bischofsamt in Deutschland führt.

„Ich wollte einfach nur ein guter Priester sein“ – Bischof Bohdan Dzyurakh über seine Berufung

Foto: Radio Horeb

„Ich habe nie angestrebt, Bischof zu werden“, sagt Bischof Dr. Bohdan Dzyurakh im Rahmen der Sendung Spiritualität bei Radio Horeb gleich zu Beginn seines persönlichen Zeugnisses. „Ich hatte nur ein Ziel, ein guter – ja, wenn ich so sagen darf – heiliger Priester und Mönch werden.“

Der Apostolische Exarch der UGKK in Deutschland und Skandinavien erzählt im Interview von seinem Weg: von der Kindheit im westukrainischen Dorf unter sowjetischer Religionsverfolgung, über das geheime Studium in einem halblegalen Priesterseminar bis hin zur Weihe und dem heutigen Dienst für seine Gläubigen in der westlichen Diaspora.

„Es gab keinen Katechismus, keine Theologiebücher bei uns zu Hause – nicht einmal eine Bibel“, erzählt der Bischof von seiner Kindheit. „Und doch: Der wichtigste Katechismus war das Leben meiner Eltern. Sie gaben den Glauben nicht mit vielen Worten weiter, sondern durch ihr Vorbild.“ Das Gebet, das Teilen mit Armen, das Hören auf liturgische Sendungen aus dem Vatikan – all das prägte ihn tief: „In all dem erwachte etwas in mir, eine Ahnung, eine Stimme. Heute kann ich sagen: meine Berufung.“

Nach Jahren der inneren Reifung wagte er den Schritt ins Untergrundseminar, später in den Redemptoristenorden. 1991 empfing er die Priesterweihe, promovierte in Warschau, studierte in Rom und wurde schließlich 2005 zum Bischof berufen – eine Entscheidung, die ihm nicht leichtfiel. Dabei betont er aber immer wieder das Gebet als Quelle jeder Berufung: „Ich verdanke meine Berufung den Gebeten vieler Menschen – angefangen bei meiner Großmutter bis zu einer Frau in Deutschland, der Mutter eines Priesters, die täglich für mich betet.“

Seit 2021 ist Bischof Bohdan Exarch für Deutschland und Skandinavien – ein Amt, das er nicht nur als Verwaltung versteht, sondern als geistlichen Dienst: „Wir versuchen als Kirche nicht nur Lehrerin zu sein, sondern auch Ärztin – ein Feldlazarett für alle, die tiefe Wunden und Traumata in ihren Seelen tragen.“

Das vollständige Interview mit Bischof Dzyurakh können Sie hier oder auf der Website von Radio Horeb nachhören:


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