Patriarch Josyf Slipyj


Oberhaupt und Großerzbischof der UGKK

Kardinal der Katholischen Kirche


Geboren

17. Februar 1892

Priesterweihe

30. September 1917

Bischofsweihe

22. Dezember 1939

Oberhaupt der UGKK

1944–1984

Gestorben

7. September 1984


Lebenslauf

Am 17. Februar 1892 wurde er im Dorf Sasdristj in der Nähe der Stadt Ternopil in der Westukraine geboren. Nach dem Studium der Theologie in Lwiw (Ukraine) und der Philosophie in Innsbruck (Österreich) erhielt er am 30. September 1917 von Metropolit Andrej Scheptyzkyj die Priesterweihe. Danach setzte er sein Studium in Innsbruck fort, das er mit der Promotion zum Doktor der Theologie abschloss. Dem Studium in Innsbruck folgten weitere Studien in Rom zum „Magister Agregatus“.

Nach Lwiw zurückgekehrt, lehrte Slipyj ab 1922 Dogmatik am dortigen Priesterseminar. Ende des Jahres 1925 wurde er zum Rektor des Priesterseminars ernannt, 1929 folgte die Ernennung zum Rektor der neu gegründeten Theologischen Akademie. Im Jahr 1939 weihte Metropolit Andrej Scheptyzkyj ihn zum Bischof. Nach dem Tod von Metropolit Andrej übernahm Slipyj am 1. November 1944 die Leitung der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche.

Nur wenig später, am 11. April 1945, wurde Patriarch Slipyj von den Bolschewiken der Sowjetmacht verhaftet und zu acht Jahren Verbannung und Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Nach Ablauf der Verbannung wurde er ohne näher bezeichneten Grund zum zweiten Mal verurteilt, diesmal auf unbestimmte Zeit. Im Jahre 1957 folgte eine dritte Verurteilung zu sieben Jahren Zwangsarbeit. Aufgrund der Intervention von Papst Johannes XXIII. und des US-Präsidenten John F. Kennedy wurde er 1963 zur Teilnahme am Zweiten Vatikanischen Konzil freigelassen.

Im Laufe der nächsten zwanzig Jahre bemühte sich Patriarch Slipyj, die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche im Westen zu beleben und zu stärken. In Rom gründete er die Ukrainische Katholische Universität und baute die Kirche der Heiligen Sophia. Daneben veröffentlichte er viele wissenschaftliche Arbeiten, von denen 20 Bände erhalten sind.

Er starb 1984 in Rom. Seine sterblichen Überreste wurden 1992 in die Ukraine gebracht, wo er unter Beteiligung von über einer Million Gläubigen in der Georgskathedrale in Lwiw seine letzte Ruhestätte fand.